Single Review LOCO HOT feat. A-WA
Der erste Eindruck ist ja meist der entscheidende. Ich gucke also auf das Cover und denke mir – durchgeknallt. Absolut durchgeknallt. Das war die erste visuelle Wahrnehmung – jetzt die akustische Wahrnehmung und wieder gehen mir Worte wie „durchgeknallt“ „ausgefallen“ und ähnliches durch den Kopf.
Ich gehe bei meinen Reviews immer gleich vor, übersetze für mich den Bandnamen und den Titel, weil meist will oder wollen die Künstler, ja etwas was damit ausdrücken – haben eine Message. „Heiße Lok – aha und A-Wa – A WA steht vielleicht für das arabische Wort „ja“. Ganz ehrlich, schlauer bin ich immer noch nicht.
Bandgeschichten:
„LOCO HOT“ besteht aus einem Duett – der Erfinder und zugleich Drummer, Tamir Muskat und dem Sänger und zugleich Songwriter Gilad Kahana. Kahana wurde in Mexiko geboren, ist der Leadsänger der israelischen Band „GIRAFOT“, die sehr kritisch bejubelt wurden, aber immerhin haben sie 2006 schon mal „Gold“ eingefahren. Die beiden brachten ihr Debüt-Album – wie sollte es auch anders sein – sehr ungewöhnlich auf den Markt. Dabei hat „LOCO HOT“ es vermieden, sich in Radios und im Mainstreamgetümmel zu bewegen. Sie bedienten sich dabei mit „Werkzeugen“, die ihnen aber trotzdem einen Millionenerfolg beschert hatten. Zeitschriften und Blogs haben über ihre bizarre Werbung berichtet und es hat die beiden Künstler zu etwas „Besonderem“ und „Ausgefallenem gemacht.
A-WA, das sind drei Schwestern, die jemenitische Volksmusik mit HIP-HOP und elektronischen Beats verschmelzen. Sie nennen das Yemenite Folk’n Beat. Geboren in der Wüste Jemens wurden die Schwestern von ihren Großeltern und mit deren Musik erzogen. Als der „Balkan Beat Box“ -Sänger Tomer Yosef, die Schwestern hörte, ist er mit ihnen sofort ins Studio gegangen. Da kam absolut der Produzent in ihm durch. Das Video für das Single-Debüt von A-WA „Habib Galbi“ (Liebe meines Herzens) ist um die Welt gegangen und es war das allererste Lied auf Arabisch, das als die Nummer eins, in den israelischen Charts eingeschlagen hatte. Es folgten Konzerte in Europas und Amerikas und danach hat „A-WA“ ihre Zusammenarbeit mit „LOCO HOT“ für den Track „I am a Tribe“ aufgenommen. Die „heiße Lok“ zieht…
I AM A TRIBE – Ich bin ein Stamm
Den Text des Songs hat Kahana geschrieben, wurde von A-WA auf jemenitisch übersetzt hat, gespielt wird in dem so eigenen “Muskat-Beat“. Das Lied erzählt, dass wir alle danach streben, eine einzigartige Persönlichkeit zu sein, aber eigentlich sind wir doch ein Teil von was ganz Großem – ein Stück des Ganzen. Irgendwann wurde dieses Ganze gebrochen und nun wir sind dabei, die Partikel unseres Stamms zu suchen, dahinter steht der Wunsch oder das Sehen, uns zu vereinigen und in Verbindung zu bleiben.
Die Quintessenz die A-Wa darin sieht: Liebe und Einheit
Die Melodie hat Muskat komponiert, A-Wa hat dann Synthie-Töne dazu gemischt – es sollte wie ein Instrument klingen. Zusammen im Studio haben sie eine gemeinsame Struktur entwickelt. Kahana spielt mit den Worten so geschickt, wie Muskat mit seinen Tönen manipuliert.
Gemeinsam finden sie, dass APE eine musikalische Familie ist, die Zusammenarbeit so natürlich und anregend. Es haben sich dabei neue Kanäle geöffnet, neue Ideen sind gekommen, die definitiv in das nächste Album einfließen werden.
Fazit:
Es sind in meinen Augen – für mitteleuropäische Ohren – oder auch nur für meine Ohren – sehr fremdländischer Klänge. Mir fehlte die Melodie von der geschrieben wurde, mir fehlt eigentlich komplett alles, über das ich oben geschrieben habe – oder ich höre es einfach nicht. Eben durchgeknallt.