Review: Album “Bussard” von BUSSARD

BUSSARD

Die Deutschrock-Band BUSSARD hat ihr Debüt-Album veröffentlicht

Die Band

Im Winter 2015 fanden sich die Vier Musiker zusammen, schufen dann eigene Kompositionen und beweisen damit, dass gute Musik nicht auf fremde Stilelemente zurückgreifen muss. Auch personell ist die Band durchaus interessant besetzt. Zum einen mit der Schlagzeugerin BeaLin die extra Schlagzeugunterricht nahm, zum anderen verfügt BUSSARD mit Petar Bojetz über einen Wrestler der GWF, der all zu kritische Rezensenten locker zu Boden ringen könnte.

Stilistisch liegen die Wurzeln laut Band im Hardrock der 80er und 90er Jahre, aber auch Bands wie Extrabreit, Die Toten Hosen oder Led Zeppelin inspirieren die vier Musiker.

Das Album

BUSSARDWarum die Band ihr Intro REVOLUTION genannt hat, erschließt sich mir nach knapp einer Minute. Beginnt es doch mit dem Ruf des Bussard, vermutlich hoch oben im Himmel nach Beute suchend dahin schwebend bis dann keine Minute später die klangliche Härte der Berlin-Brandenburger Band zuschlägt: der plötzliche Wechsel der Musik, vom leichten Dahinschweben zum kraftvollen Rock ist die eigentliche Revolution. Auf jeden Fall wird deutlich, dass wir es hier mit einer von Gitarren dominierten Band zu tun bekommen.

VORHANG auf ist ein kraftvoller und angenehm schneller Opener, mit dem sich die Band dem Publikum vorstellt. Wirklich lustig finde ich die Strophe

“Für die Tratscher und die Medien sage ich hier mal gleich vorweg, erzählt doch was Ihr wollt, es interessiert uns einen Dreck!”.

Zum einen hoffe ich, dass es nicht so ist, andererseits sorgen die vier Musiker damit, dass der Hörer gleich noch genauer hinhört. Mit einem kleinen provokanten Psychotrick den Hörer fesseln… das kannte ich bisher so noch nicht, das mag ich. “… dass hier ´ne Band ist, die nach oben will….” lautet eine weitere Passage. Nach den ersten fünf Minuten des Albums habe ich schwer den Eindruck, dass dies der Band gut gelingen könnte.

Das Album BUSSARD ist eine schöne Mischung energiegeladener Songs mit reichlich Tempo (KLEINER JUNGE, LIED DES BUSSARD,) und gefühlvollen Stücken wie HERZEN IM SAND, LEERE RÄUME und DAS MEER, die stellenweise echt ordentlich unter die Haut gehen. Dann ist da noch dieser Song (IN DAS LICHT), der mit interessanten Tempi-Wechseln und zum Teil brachialen emotionalen Brüchen aufwartet und zugleich sehr gelungen eine recht sensible Thematik des Lebensmüden aufgreift. Sänger Chris verfügt über eine beachtliche Rockröhre, der er aber auch einiges an Emotionen mit auf dem Weg geben kann. Wehmut, Sehnsucht, Reue und auch eine wenig Selbsthass nicht auf das gehört zu haben, was einem gesagt wurde… all das lässt sich nicht nur hören, sondern tatsächlich auch echt fühlen. Mitfühl-Musik gewissermaßen.

KOPF ODER ZAHL kann man durchaus dem progressiven Rock zuschreiben, möchte man sich den musikalischen Schubladen hingeben, räumt die Band den Gitarren doch reichlich Zeit ein, um sich angemessen zu beweisen.

Fazit

Sie haben nicht zuviel versprochen, die vier Musiker aus Berlin-Brandenburg. Es ist ihnen wirklich gut gelungen, soliden und klanglich wirklich tollen deutschsprachigen Rock authentisch aufleben zu lassen. Texte und Melodik sind durchweg sehr eingängig und laden förmlich automatisch zum mitsingen ein. An manchen Stellen wird mutig provoziert, was ich für eine so junge Band durchaus bemerkenswert finde. Nichts wäre schlimmer, als mit unbequemen Texten auf dem Erstling anzuecken. Aber die BUSSARDE haben das wirklich sehr gut gelöst. Sehe ich von diesen kleinen textlichen Sticheleien ab, kommt die Debüt-Scheibe ohne jegliche Effekthascherei aus. Alles ist handgemacht und ehrlich gerade raus.

Das Album ist rundum gut gelungen und verdient nicht nur Beachtung, sondern sollte unbedingt gehört werden. Für Rocker mit Appetit auf von Gitarren dominierten Deutschrock mit einem Hauch der vergangenen Jahrzehnte ohne Staub ist BUSSARD definitiv ein echter Leckerbissen.

Am 09. August 2017 wird die Band live bei mir zu Gast im Sendekerker sein. Also: save the date !

Tracklist

01 – Revoultion (Intro)
02 – Vorhang auf
03 – Wir sind nicht allein
04 – Herzen im Sand
05 – Kleiner Junge
06 – Lied des Bussards
07 – Leere Räume
08 – In das Licht
09 – Feuer des Lebens
10 – Kopf oder Zahl
11 – Das Meer

Line-Up

Bea Katharina Lien
Chris “Ankoay” Hehl
Petar Bojetz
Bo Man

Web
https://www.facebook.com/Bussard-375567739302878/

Bilder: Facebook-Bandpage

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