Review: „Before The Birds Start To Sing“ von Neo&Neo
Mit der Veröffentlichung ihres ersten Longplayers „Before The Birds Start To Sing“ haben mich Neo&Neo direkt abgeholt. Ich hätte sofort die Koffer gepackt und ich wäre jetzt auch noch sofort startklar. Das Schweizer Quartett, das aus Basel und Zürich kommt, zieht’s eindeutig in die USA. Coole und sonnige Songs die man in das Genre Indie-Folk einordnen kann und die so frei von Schwermut sind.
Bandgeschichte
Lebenskrisen als Anlass eine Band zu gründen, so ist Neo&Neo entstanden, die zu ihrer Anfangszeit noch ein Duo waren. Das Gefühls-Chaos von damals hatte auf der Debüt-EP von 2012 deutliche Spuren hinterlassen, doch das ist Vergangenheit, auch weil sich das Quartett inzwischen anders formiert hat.
Bandmitglieder:
Dominik Robin (vocals, acoustic guitar)
Raphael Schneider (electric guitar, backing vocals)
Yannick Schmutz (drums, backing vocals)
Janos Mijnssen (bass, piano, backing vocals).
Für ihren allerersten Longplayer „Before The Birds Start To Sing“ verbinden Neo&Neo gute Melodien und Echtheit. Der Longplayer wurde von Philippe Laffer (Alterna Recording Studio) produziert und umfasst elf Songs. Ein Teil der Lieder sind auf Reisen entstanden, „Californian Sun“, ein fröhlicher Gitarrensound, sehnsüchtiger Gesang und mit „Lost My Heart In San Antonia“ verinnerlichen sie den „American Way of Life“ und strahlen ihn auch deutlich aus. Sänger und Songwriter Dominik Robin wurde von jedem Ort, an dem er gewesen ist und von jeder Person die ihm wichtig war, in seinem Texten beeinflusst, so seine Aussage. Es geht Neo&Neo nicht mehr nur darum Musik zu machen, ihre Ansprüche sind gewachsen, das beweisen über 120 absolvierte Gigs (in der Schweiz, aber auch in Deutschland) und dass man inzwischen beim Hamburger Indie-Label Couch’n’Candle unter Vertrag ist. Mit dem Album will das Quartett die Leute auch wirklich erreichen, will auf Bühnen stehen und im Radio gespielt werden. Ihre tolle Musik, mit der man diese Vorhaben erreichen will, ist der Weg dorthin. Dem sommerlich klingendem Opener „Wild at Heart“ folgt der zweifelnde Song „I’ll Never Learn“. und während „Boxes From Holland“ unerwartet soulig daherkommt erzählt er von flüchtenden Waisenkindern, der Last der Welt und einer verlorenen Liebe. Ein Song der aber nicht traurig macht, sondern von Hoffnung handelt. Während „High Spirits“ eine wunderschöne Ballade ist, bedient sich „Hotel Room“ mit Orgelsounds, aufgetakelten Rhythmen und rumpligem Pomp.
Track List „Before The Birds start To Sing”
- Wild At Heart
- I’ll Never Learn
- I Lost My Heart In San Antonia
- Boxes From Holland
- Come Close To Me
- High Spirits
- My Only Truth
- A Big Black Box Of Questions
- Hotel Room
- Californian Sun
- Broken Glass
Tourdaten:
09.02.2017 (DE) Heidelberg, Kulturfenster
10.02.2017 (CH) Olten, Im Keller
11.02.2017 (CH) Winterthur, HörBar Bloom
14.02.2017 (DE) Düsseldorf, Brause
15.02.2017 (DE) Hannover, Kulturpalast Linden
16.02.2017 (DE) Hamburg, Astra Stube
17.02.2017 (DE) Lübeck, Sternschnuppe
18.02.2017 (DE) Plauen, WohnzimmerAkustik
19.02.2017 (DE) Frankfurt, Ohrwurm
Fazit
Wenn ich der Musik lausche, fühle ich wie die Kalifornische Sonne mich wärmt, wenn ich mit meinem Cadillac auf einem Highway unterwegs bin, auf einer am Horizont endenden Straße cruise und an einsamen Motels vorbeikomme, oder in einer Bar eine eiskalte Cola trinke und die Jukebox Musik von Neo&Neo spielt. Ein sehr gelungenes Album, absolut hörbarer Indie-Folk, für Radios aber unbedingt auch auf Bühnen, um die Menschen zu erreichen.
Homepage: https://www.neoandneo.ch/
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Label: https://www.facebook.com/neoandneo/